Bildung gilt als Schlüsselqualifikaton unserer Gesellschaft. Das gilt insbesondere für einen Staat, der über wenig Bodenschätze verfügt. Sieht man sich den Bildungsbericht 2022[3] an, trägt er diesen Bedürfnissen in seinen Untersuchungsfeldern Rechnung: Bedacht werden Kindergarten, Schule, Hochschule, Eingliederung, berufliche Weiterbildung. – Dann ist Schluss.

„Diese kolossale Fehleinschätzung (die Nicht-Beachtung der Altersbildung, d. Verf.) ist Ausdruck dafür, dass Bildung im Alter bisher nicht als bildungs- und gesellschaftspolitisch relevante Aufgabe erkannt und ernst genommen wird“,
so die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner.[4]

Die einzige „Bildungsaufgabe“, die auch ältere Menschen im Blickpunkt hat, ist die Einführung und Handhabung der Digitalisierung. Diese „technische Revolution“ bestimmt mehr und mehr weite Bereiche des Lebens. So wird der Digitalisierung im Alter im Jahre 2020 im Altersbericht einzig diesem Thema gewidmet: „Ältere Menschen und Digitalisierung“[5]. Und in der Tat ist Teilhabe und Mitgestaltung an gesellschaftlichen Aufgaben ohne sie nicht denkbar. Man denke nur an das 49-Euro-Ticket, die Einreichung zur Neuberechnung der Grundsteuer, das Online-Banking…. Was die Digitalisierung betrifft, werden durch vielfältige Organisationen und Institutionen Anstrengungen unternommen, dass ältere Menschen die moderne Technik erfolgreich handhaben können.
Auch in Lübeck hat Bürgermeister Lindenau diesem langen vernachlässigten Bereich der Digitalisierung eine große Wichtigkeit zugesprochen (Smart City).


[3] https://www.bildungsbericht.de / 8. Bildungsbericht 2022
[4] https://www.bagso.de/spezial/aktuelles/detailansicht/bildung-in-deutschland-nicht-ohne-die-aelteren-generationen/
BAGSO: Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen
[5]www.achter-altersbericht.de/
Weiterlesen: 3. Protestantisches Menschenbild und der Bildungsbegriff
Text und Photo: Michael Leberke