Eric M. Warburg. Wer er war und was Lübeck ihm verdankt
Christian P. Schlichte erinnert an den vergessen Retter Lübecks
Im Jahr 1986 erfuhren wir Lübecker durch einen Artikel in der ZEIT unter der Überschrift „Wie Lübeck gerettet wurde…“, dass es bei der Royal Air Force 1943 eine Planung gab, Lübeck nach dem heftigen Bombenangriff von 1942 erneut zu bombardieren und nun endgültig zu verwüsten.
Eric M. Warburg, damals Verbindungsoffizier zwischen den Generalstäben der US Army Air Force und der britischen Royal Air Force, hatte 1922 im Rahmen seiner Ausbildung einige Zeit in Lübeck kennen und lieben gelernt („Lübeck gefiel mir sehr“) – und hielt es für Wahnsinn, die verbliebenen Kunst- und Architekturschätze Lübecks zu zerstören, ohne jeden militärischen Vorteil für die Alliierten.
Durch einen zweiten Bombenangriff aber wäre die Innenstadt so verwüstet worden, dass die UNESCO Lübeck niemals zum Weltkulturerbe ernannt hätte. Vergleichsweis Glück hatten wir Lübecker also in den Kriegsjahren – aber wie uns erst nach vielen Jahren bekannt wurde, dadurch, dass jemand wie Eric. M. Warburg, der Deutschland 1938 verlassen musste, dennoch aus der Emigration heraus segensreich in unsere Stadtgeschichte eingriff.
Leider weiß bis heute kaum jemand, was Lübeck diesem Eric M. Warburg verdankt, auch wenn eine Brücke über die Trave nach ihm benannt wurde. Eine Gedenktafel, die das würdigt und auf seine Tat hinweist, ist meiner Meinung nach für folgende Generationen notwendig – und seit 2017 arbeite ich sehr konkret daran: