„Die Uhr war nicht immer eine runde Figur!“:
Eckhard Lange zeichnet in seinem Vortrag „Rund um die Uhr“ die Entwicklung der Zeitmessung nach.
Zeit ist eine existenzielle Erfahrung seit Menschheitsbeginn. Und damit verbunden sind die verschiedenen Möglichkeiten einer Zeitmessung. Eckhard Lange führte in seinem reich bebilderten Vortrag durch die Geschichte der Zeitmessung, beginnend mit den Vorstellungen der ersten biblischen Schöpfungsgeschichte und ihren sieben Tagen, endend mit der Atomuhr in Braunschweig. Zwischen diesen Polen zeigt sich eine Vielfalt von Möglichkeiten, Zeit „in den Griff“ zu bekommen, sie zu objektivieren. Der Vollmond, der Sonnenaufgang, die Aussaat der nächsten Ernte: Naturphänomene und Wirtschaftsnotwendigkeiten unterschiedlicher Kulturen schufen unterschiedliche Methoden der Zeitmessung. Technische Entwicklungen bildeten die Voraussetzungen dafür. In einem historischen Durchgang zeigte Eckhard Lange dies auf: Sonnenobservatorien, Stundeneinteilungen der Babylonier und Ägypter, die wir noch heute mit den eingeführten 12 Stunden am Tag und in der Nacht an (fast) jeder Uhr haben, Sanduhren, Schalenuhren und Wasseruhren, die im antiken Griechenland zuerst die „Zeit auf Uhrzeiger übertrugen“. Metallfedern und später Batterien sorgen für die Energie, die die Uhren benötigen. Quarz- und Funkuhren bilden mit der Atomuhr das bisherige Ende.
Neben der Technik wies Lange auf den kulturhistorischen Hintergrund hin: Gebetszeiten der Mönche mussten eingehalten werden, die Industrialisierung verlangte ein Gleichmaß, die Eisenbahn brauchte gleiche Zeit in ganz Deutschland.
Das Phänomen „Zeit“ sei damit aber nur ansatzweise erfasst. Das individuelle Zeitempfinden sei unterschiedlich: Quälend langsam könne sie vergehen, wenn wir uns unwohl fühlten – oder rasend schnell, wenn wir uns in Situationen befänden, die wir liebten. Ein Jegliches hat seine Zeit.
Die Zeit des Vortrages verlief schnell; unterhaltsam und informativ zeigte uns Eckhard Lange den Weg der Uhr.